Nach einer Krebstherapie in den Alltag zu finden, ist nicht immer leicht. Die onkologische Rehabilitation unterstützt die Betroffenen auf diesem Weg. Die Diagnose stellt das gesamte Leben bereits vollständig auf den Kopf. Es schliesst sich oftmals eine Therapie an, die viel Kraft raubt. Sie kann nicht nur körperlich, sondern auch psychisch sehr belastend sein.
Danach den Sprung in das reguläre, tägliche Leben zu schaffen, ist eine Herausforderung. Entsprechende Rehabilitationsmassnahmen helfen dabei, diesen Übergang zu erleichtern. Ausserdem sorgen sie dafür, den Erfolg der Therapie zu erhalten. Die onkologische Rehabilitation bewahrt den Patienten zudem bestmöglich vor Spätfolgen oder krankheitsbedingten Einschränkungen.
Aber was genau beinhaltet die onkologische Rehabilitation, welche Unterscheidungen gibt es, und an wen müssen sich Betroffene wenden? All diese und weitere Fragen klären wir in diesem Beitrag und verschaffen Ihnen damit einen wertvollen Überblick.
Was ist Teil der onkologischen Rehabilitation?
Im Grunde agiert die onkologische Rehabilitation in diesen drei Bereichen:
- medizinisch
- sozial
- beruflich
Sie beschränkt sich also nicht nur auf medizinische Leistungen. Sie liefert auch Unterstützung bei der sozialen Wiedereingliederung und der Rückkehr ins Berufsleben. Welche Rehabilitationsmassnahmen genau benötigt werden, ergibt sich aus dem individuellen Fall.
Doch das Ziel ist stets das gleiche. Der Patient soll sich körperlich und seelisch von der anstrengenden Tumorbehandlung erholen und die Alltagsfähigkeit zurückerlangen. Das Leben nach der Erkrankung soll im Idealfall wieder so uneingeschränkt verbracht werden können wie davor.
Im Grunde richtet sich die onkologische Rehabilitation an folgende Personengruppen:
- Personen, die unter Nebenwirkungen der Therapie oder der Krebserkrankung selbst leiden
- Personen, deren aktive Teilnahme am Alltagsgeschehen noch eingeschränkt ist
- Personen, die vor einer erneuten onkologischen Behandlung körperliche und psychische Kraft tanken möchten
Alle wichtigen zu treffenden Massnahmen lassen sich in einer sogenannten Anschlussrehabilitation, auch Anschlussheilbehandlung genannt, bündeln. Diese beginnt direkt nach Abschluss der eigentlichen Krebstherapie oder wenige Tage danach.
Ist ein direkter Übergang nicht möglich, kann die Anschlussrehabilitation auch später starten. Allerdings muss sie noch innerhalb des ersten Jahres nach Beendigung der Therapie aufgegriffen werden. In bestimmten Ausnahmefällen kann der Zeitraum auf zwei Jahre gestreckt werden.
Einblick in die drei Bereiche der onkologischen Rehabilitation
Betrachten wir die Bereiche, denen sich die onkologische Rehabilitation widmet, nun einmal etwas genauer. Beginnen wir mit der medizinischen Rehabilitation. Sie soll die Erfolge sichern, die während der Therapie erzielt worden sind. Da sie erst beginnt, wenn die Krebstherapie abgeschlossen ist, kann sie im weiten Sinn zur Nachsorge gezählt werden.
In ihrem Rahmen kommen medizinische Behandlungen zum Einsatz, die die Folgen der Krebserkrankung mildern oder gar gänzlich beseitigen sollen.
Die medizinische Rehabilitation umfasst unter anderem die Physiotherapie, die Ernährungsberatung und auch die psychoonkologische Beratung. Allesamt sollen dabei helfen, zurück in den gewohnten Alltag zu finden. So widmet sich die Physiotherapie etwa der Stärkung der geschwächten Muskeln.
Eine Ernährungsberatung ist unabdingbar, da zahlreiche Patienten während einer Krebstherapie deutlich an Gewicht verlieren. Gründe dafür können unter anderem der Verlust des Appetits, Beschwerden beim Kauen und Schlucken oder eine Veränderung des Geschmackssinns sein. Die Ernährungsberatung hilft dem Patienten dabei, sein Essverhalten wieder zu normalisieren.
Die psychoonkologische Beratung verfolgt das Ziel, den Patienten zu begleiten, die Erkrankung und ihre Folgen mental zu verarbeiten.
Soziale und berufliche Unterstützung
Der soziale Bereich der onkologischen Rehabilitation widmet sich, wie die Bezeichnung bereits verrät, der Wiedereingliederung in das gewohnte soziale Umfeld. Dazu gehören unter anderem die Rückkehr in die eigenen vier Wände und auch die eigenständige Bewältigung des Alltags. Ziel ist es, dass der Patient möglichst ohne fremde Hilfe zurechtkommt. Eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit soll verhindert oder zumindest minimiert werden.
Im Rahmen der beruflichen Rehabilitation wird dem Patienten die Rückkehr an seinen Arbeitsplatz durch gezielte Massnahmen möglichst leicht gestaltet. Damit soll auch eine ungewollte Verrentung vermieden werden. Zu diesem Zweck gibt es unterschiedliche Modelle.
So ist es beispielsweise möglich, während einer anfänglichen Wiedereingliederungsphase nur stundenweise zu arbeiten. Die Arbeitszeit wird Schritt für Schritt erhöht, bis der ehemalige Krebspatient wieder seine volle, vertraglich vereinbarte Stundenanzahl erreicht hat.
Die ersten Anlaufstellen
Ist die erste Tumorbehandlung geschafft, steht der Patient vor der wichtigen Frage, wie es nun weitergehen soll. Für ihre Beantwortung ist das Einholen von professionellem Rat unabdingbar. Wie genau soll die onkologische Rehabilitation gestaltet werden? Wann kann sie beginnen? Sind derartige Massnahmen überhaupt notwendig? Mit all diesen Fragen kann sich der Krebspatient natürlich jederzeit an seine behandelnden Ärzte wenden.
Zahlreiche Kliniken sind zudem mit einer speziellen Anlaufstelle ausgestattet: dem Sozialdienst. Die dort tätigen Mitarbeiter sind in der Regel ausgebildete Sozialarbeiter. Sie stehen den Patienten bei sozialrechtlichen Fragen mit Rat und Tat zur Seite.
Anspruch und Dauer einer onkologischen Rehabilitation
Nahezu jedem Patienten steht im Anschluss an die Krebstherapie eine onkologische Rehabilitation nach der Erkrankung zu. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann in einem persönlichen Beratungsgespräch geklärt werden. Thematisiert wird auch, in welchem Umfang die Rehabilitation stattfinden soll. Ein möglicher Ansprechpartner bezüglich des Anspruchs und mehr ist beispielsweise die Krebsliga Schweiz.
Bevor eine onkologische Rehabilitation beginnen kann, muss die Erstbehandlung einer bösartigen Tumorerkrankung abgeschlossen sein. Dann startet die Rehabilitation ambulant oder stationär. Wie lange sie insgesamt dauert, hängt sowohl von der Diagnose als auch dem Verlauf der Krankheit ab. In der Regel nimmt die onkologische Rehabilitation drei Wochen in Anspruch. Wenn medizinische Notwendigkeit besteht, dauert sie länger.
Kann die onkologische Rehabilitation mehrmals beansprucht werden?
Um diese Frage zu beantworten, muss wieder der individuelle Fall betrachtet werden. Eine pauschale Aussage kann diesbezüglich nicht getroffen werden. Entscheidend ist der Gesundheitszustand. Ist der Patient nach wie vor gesundheitlich eingeschränkt, kann eine erneute Rehabilitation in Betracht gezogen werden. Diese Einschränkungen müssen vorher selbstverständlich vom behandelnden Arzt bestätigt werden.
Gleiches gilt, wenn sich ein Krankheitsrückfall ereignet. Dann muss der Patient einen erneuten Antrag beim Kostenträger stellen. Einige setzen dafür allerdings unter Umständen zeitliche Fristen, weshalb es besonders wichtig ist, sich rechtzeitig beim Träger darüber zu informieren.
Die möglichen Kostenträger
Steht eine umfassende medizinische Betreuung an, kommt schnell die Frage nach der Finanzierung auf. Schliesslich soll der eigene Gesundheitszustand nicht aufgrund finanzieller Problemen in Gefahr gebracht werden. In der Regel ist es die Krankenversicherung, die die Kosten übernimmt. Die Grundversicherung deckt einen stationären Aufenthalt ab, sofern eine Spitalbedürftigkeit vorliegt.
Das ist der Fall, wenn die Rehabilitation dringend medizinisch notwendig ist und vom behandelnden Arzt ausdrücklich angeordnet wurde. Das gewählte Reha-Zentrum muss zudem anerkannt sein und von Ärzten geleitet werden.
Wurde der Aufenthalt ärztlich angeordnet, meldet der behandelnde Mediziner den Patienten bei einer anerkannten Klinik an. Ausserdem reicht er bzw. der Sozialdienst des Krankenhauses ein schriftliches Gesuch bei der Krankenkasse ein, um die Kostengutsprache einzuleiten.
Ist die gewählte Rehabilitationsklinik Teil der Spitalliste des entsprechenden Kantons, übernimmt die Grundversicherung die Finanzierung der Leistungen und des Aufenthalts. Der Patient selbst muss sich in der Regel also nicht um die Kostenübernahme kümmern.
Die onkologische Rehabilitation in den Zürcher RehaZentren
Wir von den Zürcher RehaZentren lassen Sie in schweren Zeiten nicht allein. Sowohl in unserer Klinik Davos als auch in unserer Klinik Wald bieten wir Spezialprogramme für die onkologische Rehabilitation.
In der Klinik Wald sowie der Klinik Davos behandeln wir Patienten, die ihre Tumorbehandlung bereits hinter sich gebracht haben oder sie aktuell noch absolvieren. Wir widmen uns auch Betroffenen, die vor einem Eingriff oder einer Therapie stehen und physische und psychische Stärkung benötigen. Unser Ziel ist es, die Selbstständigkeit des Patienten zu fördern und ihn auf den neuen Alltag vorzubereiten. In beiden Kliniken arbeiten wir stets auf grösstmögliche Erfolge hin.
Dazu erfassen wir zunächst den individuellen Ist-Zustand des Patienten. Wir analysieren die Probleme, die aus dem Tumor selbst oder dessen Behandlung resultierten. Genau diese gilt es zu überwinden.
Zu diesem Zweck widmen wir uns unter anderem der Verbesserung von körperlichen Funktionen. Wir steigern die Muskelkraft sowie die Ausdauer unserer Patienten. Im Rahmen der Ernährungsberatung optimieren wir das individuelle Essverhalten, das während der Tumortherapie gelitten hat.
Psychologische Aspekte der Behandlung sowie soziale und berufliche Unterstützung
Ein wichtiger Punkt ist bei uns natürlich auch die psychologische Behandlung. Es gilt, den Patienten mentale Stärke zu verleihen, um die eigene Erkrankung verarbeiten zu können. Dabei bedienen wir uns unter anderem unserer psychoonkologischen Kenntnisse und lehren die Patienten zudem entsprechende Entspannungsverfahren. Diese können sie später allein durchführen, wenn sie mit Phasen der Angst oder Verzweiflung zu kämpfen haben.
Selbstverständlich schulen wir unsere Patienten auch im Umgang mit ihren individuellen Problemen, sodass sie im Anschluss allein im Alltag zurechtkommen. Wir bieten zudem Unterstützung bei der beruflichen Reintegration.
Ist nach der onkologischen Rehabilitation noch Hilfestellung im häuslichen Umfeld nötig? Dann leiten wir auch gern Unterstützungsmöglichkeiten in die Wege – angefangen von entsprechenden Hilfsmitteln bis hin zur Spitex.
Medizinisches Fachwissen und herzliche Betreuung aus einer Hand
Wir von den Zürcher RehaZentren möchten jedem einzelnen Patienten umfassende Rehabilitationsmöglichkeiten bieten. Bei uns trifft moderne Medizin auf eine persönliche Betreuung mit Herz. So bieten wir Ihnen nicht nur eine professionelle ärztliche Behandlung. Wir sorgen auch dafür, dass Sie im Anschluss an die Rehabilitation wieder voller Lebensfreude in den Alltag gehen können.
Wir bieten die besten Voraussetzungen zur individuellen Behandlung komplexer Krankheitsbilder. In sieben medizinischen Fachbereichen gehen täglich hoch spezialisierte Fachkräfte ans Werk und greifen auf jahrelange Erfahrungswerte zurück. In familiärer Atmosphäre sorgen wir für Ihr umfassendes Wohlbefinden und arbeiten konsequent auf Ihr persönliches Ziel hin.
Bereits seit mehr als 125 Jahren schenken uns Patientinnen und Patienten ihr Vertrauen. Sie möchten mehr über unsere Kliniken erfahren oder haben spezielle Fragen zur onkologischen Rehabilitation? Kontaktieren Sie uns gern telefonisch oder per E-Mail.