Jedes Jahr erleiden rund 30’000 Schweizer einen akuten Herzinfarkt. Das macht ihn zur häufigsten Todesursache – doch das nicht nur in der Schweiz, sondern auch weltweit. Auch wenn ein Herzinfarkt einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt, ist er dennoch kein Todesurteil. Je schneller medizinische Hilfe geleistet wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Im Nachhinein kommt eine Herzinfarkt Rehabilitation infrage.
Bevor es um die Rehabilitation gehen soll, widmen wir uns zunächst zwei anderen wichtigen Fragen. Was genau ist ein Herzinfarkt, und woran erkennen Sie ihn? Ein derartiger Infarkt entsteht, wenn sich ein Herzkranzgefäss vollständig verschliesst.
Als Folge wird die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen eingeschränkt, und es besteht die Gefahr, dass Muskelgewebe abstirbt. Dann ist schnelles Handeln gefragt. Ein medikamentöses oder auch operatives Eingreifen ist erforderlich, um das verschlossene Herzkranzgefäss wieder zu öffnen. So können die Muskelzellen geschützt werden.
Wie entsteht ein Herzinfarkt, und mit welchen Symptomen ist er verbunden?
Auslöser eines Herzinfarkts ist sehr häufig eine Arteriosklerose. Die Krankheit verursacht Ablagerungen an den Wänden der Blutgefässe und unter Umständen auch an denen der Herzkranzgefässe. Diese Ablagerungen sorgen für Verengungen, und das Blut kann nicht mehr wie gewohnt zirkulieren. Entsteht deshalb ein Blutgerinnsel, ist der Herzinfarkt oftmals nicht weit. Zu den am häufigsten auftretenden Risikofaktoren gehören:
- hoher Blutdruck
- Diabetes
- Übergewicht
- hohe Blutfettwerte
- mangelnde körperliche Aktivität
- Nikotinkonsum
- Stress
- hohes Alter
Nicht selten kommt der Herzinfarkt ganz unvorhergesehen. Betroffene sind sich ihres erhöhten Risikos oftmals gar nicht bewusst oder deuten die Symptome falsch. Umso wichtiger ist es, in dieser Hinsicht immer wieder Aufklärungsarbeit zu leisten.
Das wohl wichtigste Symptom, auf das zu achten ist, ist ein plötzlicher, heftiger Schmerz hinter dem Brustbein. Er kann in den linken Arm, aber auch in den Oberbauch oder das Kinn ausstrahlen. Hinzu kommen oftmals ein Druck im Brustraum und das Gefühl von Enge. Betroffene beginnen zu schwitzen, können nur noch schwer atmen und leiden Todesangst.
In einigen Fällen kann es auch zum Erbrechen kommen. Wichtig zu wissen ist, dass Frauen einen Herzinfarkt unter Umständen anders wahrnehmen als Männer. Bei Frauen sind die Schmerzen vor allem im Oberbauch ansässig und ziehen manchmal bis in den Rücken. Sie verspüren ausserdem ein Gefühl des allgemeinen Unwohlseins.
Auch bei Diabetikern ist erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, denn aufgrund von Nervenschädigungen nehmen sie die Schmerzen nicht selten nur schwach wahr. Man spricht dann von einem stummen Infarkt. Hier noch einmal die wichtigsten Symptome eines Herzinfarkts auf einen Blick:
- plötzlich auftretende, langanhaltende Schmerzen
- Engegefühl und Druck in der Brust, der in Unterbauch, Arme und Gesicht ausstrahlt
- Atemnot
- Panik oder gar Todesangst
- Schweissausbrüche
- Übelkeit und Erbrechen
Wie geht es nach dem Herzinfarkt weiter?
Wer einen Herzinfarkt erlitt, bleibt in der Regel etwa eine bis zwei Wochen im Krankenhaus. Je schneller der Notarzt während des Infarkts eingetroffen ist, desto mehr Muskelgewebe kann er retten. Der Patient wird anschliessend stationär medizinisch überwacht, was unter anderem EKGs und kontinuierliche Blutdruckmessungen beinhaltet.
Nach einem überstandenen Herzinfarkt und einer möglichen Bypass-Operation ist der Wunsch gross, schnell zurück in ein normales Leben zu finden. Eine Herzinfarkt Rehabilitation unterstützt Sie dabei. In ihrem Rahmen lernen Sie, wie Sie sich optimal auf die veränderten Umstände einstellen. Sie erfahren auch, wie Sie Risikofaktoren für einen erneuten Infarkt zukünftig vermeiden.
Welchen Nutzen hat eine Herzinfarkt Rehabilitation?
Herzinfarktpatienten empfehlen die behandelnden Ärzte oftmals wärmstens eine Rehabilitation im Anschluss an den Aufenthalt im Krankenhaus. Das geschieht aus gutem Grund, denn Studien zeigen, dass derartige Rehabilitationsmassnahmen das Risiko, einen erneuten Herzinfarkt zu erleiden, senken können.
Grundsätzlich steht jedem Patienten, der einen Herzinfarkt erleben musste, eine derartige Anschlussbehandlung zu. Konsultieren Sie im Vorfeld Ihren Arzt, um zu besprechen, ob die Massnahmen in Ihrem individuellen Fall sinnvoll sind oder nicht.
Treten Sie eine Herzinfarkt Rehabilitation an, werden Sie erst einmal individuell von den Medizinern aufgeklärt und beraten. Die Massnahmen werden ganz genau auf Ihre persönliche Krankheitsgeschichte und Ihre gesundheitlichen Bedürfnisse zugeschnitten. Miteinbezogen werden unter anderem Ihre speziellen Risikofaktoren und auch Ihre aktuelle Belastbarkeit.
In die Herzinfarkt Rehabilitation sind Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen, Ernährungsberater und Sozialarbeiter involviert. Gemeinsam sorgen sie dafür, Ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern und Ihnen einen gesünderen Lebensstil zu vermitteln. Sie helfen Ihnen ausserdem dabei, die Erkrankung psychisch zu verarbeiten und zurück in das gewohnte Leben zu finden.
Zu medizinischen Behandlungen kommen Einzel- oder Gruppensitzungen. In deren Rahmen sprechen Sie über alles, was jetzt wichtig ist und Ihnen hilft, Alltag und Beruf wieder zu meistern. Im Folgenden betrachten wir die einzelnen Bestandteile der Herzinfarkt Rehabilitation etwas genauer.
Mit der Physiotherapie zu mehr Leistungsfähigkeit
Die Physiotherapie gehört zu den wichtigsten Punkten innerhalb der Herzinfarkt Rehabilitation. Hierbei geht es darum, die Gesundheit des angeschlagenen Herzens zu fördern und die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Das wird Ihnen die zukünftige Bewältigung des Alltags deutlich erleichtern.
Kraft- und Ausdauertraining sowie Krankengymnastik sind Teil der Therapie. Radfahren, Schwimmen, Laufen und leichte Gymnastikübungen gehören zu den üblichen Methoden. Das Training orientiert sich am individuellen Befinden des Patienten und wird mit steigender Leistungsfähigkeit immer wieder angepasst.
Doch nicht nur körperliche Aktivität spielt in der Physiotherapie eine Rolle. Teil davon ist auch das Erlernen von Entspannungsmethoden. Sie dienen dem Stressabbau und damit der Eliminierung eines Risikofaktors für Herzinfarkte. Von Bedeutung kann hierbei zum Beispiel die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder autogenes Training sein.
Psychotherapie für die mentale Verarbeitung des Herzinfarkts
Wer einen Herzinfarkt erlitten hat, leidet auch im Nachhinein oftmals noch psychisch. Gross ist die Angst, dass es zu einem erneuten Infarkt kommen könnte, der eventuell sogar tödlich endet. Doch ein Leben in Angst soll niemand führen. Genau deshalb ist auch die Psychotherapie Teil der Herzinfarkt Rehabilitation.
Einzelgespräche oder Zusammenkünfte in der Gruppe sollen dabei helfen, die Angst zu bewältigen. Gleichzeitig dienen sie dem Zweck, zu einem Umdenken im Sinne der Gesundheit anzuregen.
Gesund leben dank der Ernährungsberatung
Im Rahmen der Ernährungsberatung erhalten Sie einen wertvollen Einblick in eine gesunde Lebensweise. Besprochen wird unter anderem, welche Lebensmittel fortan Platz in der Küche finden sollten und welche Gerichte damit zubereitet werden können. Teil der Ernährungsberatung sind auch die Themen Gewichtsabnahme und Rauchentwöhnung. Damit wird gegen zwei weitere Risikofaktoren vorgegangen, die einen Herzinfarkt begünstigen können.
Tipps und Anleitungen erleichtern den Übergang in eine gesündere Lebensführung. Ausserdem wird die Einnahme von Herzmedikamenten thematisiert. Die Ernährungsberater erklären verständlich, warum die Medikamente so wichtig sind und wie genau der Körper davon profitiert.
Beratung für eine leichtere Rückkehr in den Alltag
Ein überstandener Herzinfarkt kann eine Umstellung im privaten und beruflichen Bereich bedeuten. Ein Gespräch mit dem Sozialberater zeigt Ihnen auf, welche Möglichkeiten Ihnen nun im Berufsleben offenstehen und welche Veränderungen im privaten Umfeld hilfreich sind.
Er unterstützt Sie unter anderem den Wiedereinstieg in das gewohnte Leben leichter zu gestalten. Das geschieht unter anderem durch das Aufzeigen wertvoller Möglichkeiten und spezieller Veränderungen, aber auch durch beratenden Beistand in finanziellen Fragen. Übrigens können auch Familienangehörige Rat bei den Sozialarbeitern suchen.
Ambulant oder doch lieber stationär Rehabilitieren?
Im Grunde hat jeder Betroffene die Wahl, ob er die Herzinfarkt Rehabilitation ambulant oder stationär antreten möchte. Nach einem einschneidenden Erlebnis wie einem Herzinfarkt ist es verständlich, wenn man der Familie möglichst nah sein möchte. Doch nicht für jeden eignet sich die ambulante Rehabilitation.
Ein wichtiges Kriterium ist hierbei vor allem die Belastbarkeit. Der Betroffene muss in der Lage sein, die Rehabilitation-Einrichtung mehrmals wöchentlich aufzusuchen. Es sollte keinesfalls ausser Acht gelassen werden, dass die An- und Abfahrt mit körperlicher Belastung und auch Stress verbunden ist.
Wer sich für eine stationäre Rehabilitation entscheidet, bleibt für ein paar Wochen in der Rehabilitation-Einrichtung und kann umfassender versorgt werden. Ob in Ihrem Fall eine ambulante Rehabilitation möglich ist oder ein stationärer Aufenthalt sinnvoller wäre, besprechen Sie mit Ihrem Arzt.
Wie geht es nach der Herzinfarkt Rehabilitation weiter?
In der Regel dauert die Herzinfarkt Rehabilitation drei Wochen, kann bei Bedarf aber auch auf vier Wochen verlängert werden. Sind dann alle Massnahmen beendet, liegt es an Ihnen, das neu erworbene Lebensgefühl in Ihren Alltag zu überführen. Seien Sie dabei nicht zu streng mit sich selbst und legen Sie Geduld an den Tag.
Erlegen Sie sich nicht selbst den Druck auf, von heute auf morgen eine 180-Grad-Wende zu vollziehen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen. Wichtig ist, konsequent bei der Sache zu bleiben, dann wird sich der Erfolg auf Dauer einstellen.
Spezielle Herzgruppen können den Weg dahin erleichtern. Zusammen mit anderen Infarktpatienten kann dort ein reger Austausch stattfinden. Gemeinsam vertiefen Sie Ihr Wissen, praktizieren Entspannungsübungen und bleiben sportlich aktiv. All das geschieht unter ärztlicher Aufsicht, sodass jederzeit für das gesundheitliche Wohlergehen aller Anwesenden gesorgt ist.
So läuft die Herzinfarkt Rehabilitation in den Zürcher Reha Zentren ab
Patientinnen und Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, behandeln wir von den Zürcher Reha Zentren in der Klinik Wald. Auch wer sich einer Herz- oder Gefässoperation unterziehen musste oder eine akute kardiologische Erkrankung behandeln liess, ist hier herzlich willkommen.
Dank unserer gut aufgestellten Klinikstruktur können wir diese Patientinnen und Patienten schon sehr früh nach dem Krankenhausaufenthalt aufnehmen. So sorgen wir für eine bestmögliche Rehabilitation. Unsere Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten sind vielfältig. Das ermöglicht es uns, Ihren Therapieplan optimal auf Ihren individuellen Zustand anzupassen.
Zu diesem Zweck erfassen wir erst einmal Ihr aktuelles gesundheitliches Befinden und Ihre Probleme. Ziel ist es, mithilfe dieser Informationen und entsprechenden Massnahmen die Folgen des Herzinfarkts zu überwinden. Dazu gilt es, Kraft und Ausdauer zu steigern und die körperlichen Funktionen wieder zu verbessern.
Auch die Optimierung der Ernährung, psychologische Unterstützung und Hilfe bei der beruflichen Integration sind Teil der Rehabilitation der Klinik Wald. Hinzu kommt die Schulung im Umgang mit Ihren spezifischen Problemen, sodass Sie in der Lage sind, zukünftig allein damit umzugehen.
Wir bieten sowohl eine stationäre als auch eine ambulante Herzinfarkt Rehabilitation an. Der Einstieg ist jederzeit möglich und wird entweder durch den Hausarzt oder den Kardiologen angemeldet. Entscheiden Sie sich für eine ambulante kardiovaskuläre Rehabilitation, dauert diese zwölf Wochen. Speziell ausgebildete Therapeuten und Kardiologen betreuen Sie in dieser Zeit.
Sie haben ausserdem die Möglichkeit, wöchentlich Vorträge zu verschiedenen Themen rund um die Herzgesundheit zu besuchen. Die Kosten für die Herzinfarkt Rehabilitation abzüglich Selbstbehalt übernimmt übrigens die Krankenkasse, sofern eine Kostengutsprache beim zuweisenden Arzt eingeholt wurde. Im Anschluss an die Herzinfarkt Rehabilitation können Sie an der ambulanten Herzgruppe Faltigberg teilnehmen.
Sie möchten mehr über die Herzinfarkt Rehabilitation in unserer Klinik Wald erfahren oder haben spezielle Fragen? Dann melden Sie sich gern bei uns! Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.