Was behandelt die Logopädie, und wie erfolgt die Behandlung?

LogopädieDie Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel des Menschen. Mit unserer Wortwahl und unserer Stimme geben wir nicht nur Informationen weiter, sondern auch Emotionen. Verschiedene Faktoren können diese Art der Kommunikation allerdings beeinträchtigen. In derartigen Situationen kommt die Logopädie zum Einsatz und hilft den Patientinnen und Patienten dabei, diese Hürden zu überwinden.

Was bedeutet Logopädie?

Der Begriff «Logopädie» leitet sich aus den altgriechischen Wörtern «lógos» für «Wort» und «paideuein» für «erziehen» ab. Die Logopädie steht also für eine Sprecherziehung. Innerhalb dieser medizinischen Fachdisziplin dreht sich alles um Folgendes:

  • Beeinträchtigungen beim Sprechen und der Sprache selbst
  • Probleme mit der Stimme
  • Beschwerden beim Schlucken
  • Probleme mit dem Gehör

Erstmalige Erwähnung fand die Logopädie im Jahr 1913. Doch offiziell wurde sie erst 1924 in die Welt der Medizin eingeführt, und zwar durch Emil Fröschels. Der Wiener Facharzt für Sprach- und Stimmheilkunde gilt als Mitbegründer der Sprachheilpädagogik.

Was bewirkt die Logopädie, und welcher Verfahren bedient sie sich?

Was bewirkt die Logopädie, und welcher Verfahren bedient sie sich?Eine ausgeklügelte Kommunikation mit Worten gehört zu den Faktoren, die den Menschen ausmachen. Nur wer in der Lage ist, sich klar und verständlich auszudrücken, kann aktiv an allen Lebensbereichen teilhaben. Sind diese Fähigkeiten stark eingeschränkt oder auch gar nicht vorhanden, bremst dies die Betroffenen enorm aus. Oftmals leiden soziale Beziehungen, auch auf das Berufsleben wirken sich diese Defizite aus.

Ziel der Logopädie ist es, die Kommunikationsfähigkeit intensiv auszubilden beziehungsweise wiederherzustellen. So befreit sie Patientinnen und Patienten Schritt für Schritt von den Einschränkungen. Dabei bedient sie sich im Wesentlichen dreier Verfahren:

  • Sprachtherapie
  • Sprechtherapie
  • Stimmtherapie

Je nachdem, welche Beschwerden die Patientinnen und Patienten plagen, verordnet die Ärztin beziehungsweise der Arzt eine dieser Therapieformen. Auch Kombinationen sind möglich. Um herauszufinden, welche Variante im individuellen Fall besonders erfolgversprechend ist, ist eine umfassende Diagnose gefragt.

Dabei ermittelt die Logopädin beziehungsweise der Logopäde den Stimmstatus und führt Sprach- und Sprechanalysen durch. Zudem misst er oder sie mittels Tonaudiogramm das Hörvermögen. Die Stroboskopie ist ein weiteres Diagnostikverfahren in der Logopädie. Damit lässt sich das Schwingungsverhalten der Stimmbänder untersuchen und funktionelle Störungen, Entzündungen und weitere Komplikationen werden sichtbar.

Die Grundlagen der Sprachtherapie im Überblick

In der Sprachtherapie dreht sich alles um die Themen Sprachentwicklung, Sprachgebrauch und Sprachverständnis. Sie richtet sich an Patientinnen und Patienten, die nicht in der Lage sind, zusammenhängende Sätze zu formulieren.

Wenn das Erfassen der Bedeutung von Texten Probleme bereitet oder der Wortschatz eingeschränkt ist, ist dies ebenfalls die passende Therapieform. Bei Kindern ist in diesem Bereich vor allem die Behandlung einer Lese-Rechtschreib-Schwäche relevant.

Im Rahmen der Sprachtherapie wird das Sprachverständnis aufgebaut, und Kommunikationsstrategien werden entwickelt. Die Verbesserung der Artikulation ist dabei ein wichtiges Thema, ebenso wie das Erarbeiten nonverbaler Kommunikationsmöglichkeiten.

Nicht zu vergessen ist auch die Verbesserung der auditiven Wahrnehmungsfähigkeit. Nur wenn diese besteht, können die Patientinnen und Patienten Gesagtes wahrnehmen, verarbeiten und entsprechend reagieren. Schränken Dysfunktionen der Zungen- oder Kehlkopfmuskulatur die Aussprache ein, dann ist die Sprachtherapie ebenfalls die passende Anlaufstelle.

Was leistet die Sprechtherapie?

Was leistet die Sprechtherapie?Patientinnen und Patienten, deren Beschwerden sich voranging auf die Lautbildung beziehen, sind bei der Sprechtherapie an der richtigen Adresse. Die Therapeutinnen und Therapeuten widmen sich hier nicht nur der Verbesserung der Artikulation, sondern auch der Korrektur der Sprechgeschwindigkeit.

Wer dauerhaft zu schnell spricht, erschwert sich selbst das korrekte Aussprechen der Wörter. Das bereitet den angesprochenen Problemen beim akustischen Verständnis Schwierigkeiten. Dank der Sprechtherapie kann dieses Problem gelöst werden. Bei Bedarf wird auch die Atmung trainiert, sodass sie den Sprachfluss nicht stört.

Das erwartet Patientinnen und Patienten in der Stimmtherapie

Die Stimme stärken und Heiserkeit oder Räusperzwang behandeln – das gehört zu den Aufgaben der Stimmtherapie. Auch hier wird die Artikulation trainiert, hinzu kommt aber ein intensives Augenmerk auf die Laut- und Stimmbildung.

Eine häufig eingesetzte Methode zu diesem Zweck ist beispielsweise das funktionale Stimmtraining. Dabei kommen Gesangs-pädagogische Elemente zum Einsatz, die zu therapeutischen Zwecken weiterentwickelt wurden. Sie verdeutlichen den engen Zusammenhang zwischen Bewegung und Stimme. Mithilfe gewisser Bewegungsabläufe wird es den Patientinnen und Patienten erleichtert, ihren Stimmumfang voll zu entfalten.

 Die manuelle Stimmtherapie kombiniert hingegen Elemente der Osteopathie und der Physiotherapie. Sie nutzt spezielle Übungen, die die Muskeln anspannen lassen, die für die Stimme, das Atmen und das Schlucken verantwortlich sind. Diesen Zustand gilt es zu normalisieren, um die Stimme zu stärken.

Schlucktherapie

Das Schlucken ist ein komplexer Vorgang, welcher normalerweise ohne grosse Beachtung funktioniert. Ist dieser gestört, besteht die Gefahr eines Eindringens von Nahrung oder Flüssigkeit in die Luftröhre, was eine Lungenentzündung zur Folge haben kann.

Neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Parkinson, ALS), Kopf-Hals-Tumore und deren Behandlung sowie Langzeitbeatmung sind häufige Ursachen für eine eingeschränkte Schluckfunktion. Diagnostiziert wird eine Schluckstörung durch eine Überprüfung der am Schlucken beteiligten Strukturen, des Husten und der Sensibilität im Mund- und Rachenbereich. Es werden Schluckversuche durchgeführt. Zeigt sich Verschlucken, kann der Schluckvorgang mit einem Endoskop oder durch eine radiologische Untersuchung überprüft werden.

Ein individuelles Training wird dann zusammengestellt, bestehend aus Kräftigungsübungen, Verbesserung der Sensibilität und das Erlernen von Schlucktechniken. Die Diät wird so angepasst, dass es ohne Risiko geschluckt werden kann. Im Laufe der Therapie werden die ergriffenenen Massnahmen regelmässig reevaluiert und bei stetiger Abwägung zwischen Sicherheit und Lebensqualität nach Möglichkeit reduziert.

Die Chancen der Logopädie

Je früher die Behandlung in der Logopädie begonnen wird, desto grösser sind die Chancen, die Probleme deutlich zu reduzieren. Vor allem bei Kindern ist der Erfolg in der Regel gross.

Die Patientinnen und Patienten können selbst etwas zum positiven Verlauf der Therapie beitragen. Zahlreiche Übungen bietet die Logopädie, die unterstützend selbstständig zu Hause durchgeführt werden können. Die Therapeutinnen und Therapeuten der Zürcher RehaZentren beraten Sie diesbezüglich gern.

Logopädie in den Zürcher RehaZentren

Atemtherapie

In unserer Klinik Davos und der Klinik Wald diagnostizieren und therapieren wir Störungen der Sprache, der Stimme und des Schluckvorgangs. Wir erarbeiten für alle Patientinnen und Patienten individuelle Therapiepläne und setzen sie in Form von Einzelsitzungen um. Dabei widmen wir uns unter anderem den folgenden Schwerpunkten:

  • neurologische Sprachstörungen
  • Stimmstörungen
  • Schluckstörungen
  • Lähmungen der Gesichtsnerven

Auch die Angehörigen unserer Patientinnen und Patienten beziehen wir mit ein und stehen ihnen beratend zur Seite. Auf Wunsch leiten wir sie ausserdem an, zu Hause mit dem Betroffenen leichte Übungen durchzuführen.

Mit all unseren Therapieformen möchten wir vor allem eines: neue Chancen schaffen. Zu diesem Zweck vereinen wir in unseren Kliniken hochstehende Medizin mit professioneller Behandlung und einem herzlichen Miteinander. Daraus ergibt sich eine umfassende Form der Rehabilitation. Nach ihrem Abschluss starten Sie voller Lebensfreude und Vertrauen in Ihren Körper in Ihre gesunde Zukunft.

Unsere hoch spezialisierten Teams richten ihre Arbeit konsequent auf Ihre persönlichen Beschwerden und Ziele. Ihr Wohlbefinden steht jederzeit an erster Stelle. Gern beraten wir Sie umfassend über unsere Rehabilitationsmöglichkeiten und besprechen, welche Therapien und Behandlungen am besten für Sie geeignet sind. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt zu uns auf.