Die Kraft scheint von Tag zu Tag zu schwinden, die Bewältigung des Alltags wird immer anstrengender. Es stellt sich ein anhaltender Zustand der Erschöpfung ein – sowohl körperlich als auch geistig. Die Kreativität leidet, es erscheint zunehmend schwerer Interesse für das Befinden der Mitmenschen zu zeigen. In einer auf Burnout und Psychosomatik spezialisierten Klinik erhalten die Betroffenen professionelle Hilfe.
Ein mehrere Monate anhaltendes Erschöpfungsgefühl in Verbindung mit starkem Stress – beruflich oder privat – ist erster Hinweis auf ein Burnout-Syndrom. Die Sehnsucht nach einer Auszeit wird grösser. Doch der Gedanke daran, dass der nächste Urlaub weit entfernt ist, macht alles noch schlimmer. Eine einheitliche Definition des Begriffs «Burnout» existiert bisher nicht. Es herrscht Uneinigkeit, ob diese Störung als eigenständige Krankheit zu kategorisieren ist oder nicht.
Zurück geht die Bezeichnung «Burnout» auf den US-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger. 1974 verwendete er den Begriff erstmals. Er beschrieb damit den Zustand starker Erschöpfung primär bei Personen, die in helfenden Berufen tätig sind. Doch den Burnout selbst gab es durchaus schon früher, auch wenn es damals noch keine Bezeichnung dafür gab. So soll beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe darunter gelitten haben. Seine berühmte Italienreise soll er aus diesem Grund angetreten und sich mit dieser Auszeit selbst behandelt haben.
Symptome eines Burnouts
Ein Burnout wird oftmals auch als Erschöpfungsdepression bezeichnet. Zwar handelt es sich dabei noch um keine Depression, doch der Übergang ist fliessend. Erschöpfung ist das Leitsymptom der Diagnose. Aufgrund von fortgesetztem Stress kommt es zu einem Zustand des Motivationsverlustes, häufig Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Stellt sich auch nach Monaten keine spontane Besserung ein, kann das Hinweis auf ein Burnout sein.
Die Vermutung verfestigt sich, wenn die Lebensfreude schwindet und auch das Interesse an Kollegen und Kunden nachlässt. Kommt es ausserdem zu einem starken Rückgang der Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, ist die Diagnose wahrscheinlich. Die betroffene Person zieht sich zurück und beginnt an sich zu zweifeln, reagiert gereizt. Doch nicht nur im Verhalten macht sich ein Burnout bemerkbar. Auch körperliche Erscheinungen kommen hinzu.
Als häufig auftretende Symptome gelten:
- Verspannungen und Schmerzen, vor allem im Bereich des Rückens und Nackens
- Kopf- und Gelenkschmerzen
- Schlafstörungen
Häufig ist zu beobachten, dass betroffene Personen wesentliche Bedürfnisse vernachlässigen. Einige essen deutlich weniger, da sie nicht mehr auf ihr Hungergefühl hören, und verlieren Gewicht. Andere wiederum essen viel mehr, vor allem Ungesundes, und nehmen entsprechend an Gewicht zu. Teilweise kann sich, eine Alkohol-, Nikotin- oder Medikamentensucht entwickeln.
Die Auslöser einer Erschöpfungsdepression
Die Hauptursache eines Burnouts ist – wie bereits erwähnt – Stress, meist berufsbedingt. Aber was genau ist darunter zu verstehen? Im Grunde handelt es sich dabei um eine Reaktion des Körpers auf Gefahrensituationen. Er versucht, sich entsprechend anzupassen. Ein Blick zurück in die Geschichte der Menschheit zeigt, dass Stress tatsächlich überlebenswichtig war. Drohte Gefahr, wurden Stresshormone, darunter Adrenalin und Kortison, in erhöhten Mengen ausgeschüttet.
Innerhalb weniger Sekunden sorgen diese dafür, dass der Körper Höchstleistungen erbringen und der Mensch flüchten oder sich wehren konnte. An diesem Prinzip hat sich bis heute nichts geändert. Doch als Auslöser gilt nun nicht mehr nur drohende Gefahr, sondern auch Druck – häufig bezogen auf die zu erbringende Leistung. Der Blutdruck steigt, und die Atmung beschleunigt sich. Demzufolge können das Gehirn und die Muskeln besser durchblutet werden. Der Körper setzt seine Energie ein, die überlebenswichtigen Funktionen bestmöglich aufrechtzuerhalten.
Heruntergefahren wird dagegen das Immunsystem und die Verdauung. Daraus können sich, sofern Stress zum Dauerzustand wird, ernstzunehmende gesundheitliche Probleme entwickeln. Herrscht im Körper dauerhaft Alarmbereitschaft, geht dies mit einer enormen Belastung für das Herz und die Blutgefässe einher. Zudem konnten verschiedene Studien zeigen, dass sich die Gehirnarchitektur negativ verändern kann, wenn der Kortisonspiegel beinahe pausenlos erhöht ist. Dies begünstigt ausserdem das Entstehen psychischer Erkrankungen – allen voran Depressionen.
Woher stammt der Stress?
Häufig ist der Auslöser von Stress eine sehr hohe Arbeitsbelastung. Unzählige zu erledigende Aufgaben treffen auf enormen Zeitdruck und einen monotonen Arbeitsalltag. Hinzu kommen beispielsweise:
- ständige Erreichbarkeit und Ablenkungen durch klingelnde Telefone
- wichtige E-Mails, die dazwischenkommen
- die Geräuschkulisse im Büro
Der Körper ist nahezu dauerhaft in Alarmbereitschaft, und so sehr man es auch versucht, er kommt einfach nicht zur Ruhe. Doch ausschlaggebend ist, wie man damit umgeht. Einige Personen zeigen sich stressresistenter als andere. Wer unrealistisch hohe Forderungen an sich stellt und dabei die Bedürfnisse des Körpers nicht mehr ausreichend wahrnimmt, gilt als gefährdet. Auch das starke Konzentrieren auf negative Ereignisse und ihre Dramatisierung können zu übermässigem Stress und einem daraus resultierenden Burnout führen.
Ein Burnout schleicht sich ein
Jeder dritte erwerbstätige Schweizer fühlt sich im Job oftmals stark unter Druck gesetzt und gestresst. Etwa jeder Vierte weist erste Anzeichen eines Burnouts auf. Diese Ergebnisse gehen aus einer 2010 veröffentlichten Studie hervor, die das Staatssekretariat für Wirtschaft in Auftrag gegeben hat. Doch zahlreiche betroffene Personen sind sich dessen gar nicht bewusst. Ein Burnout entwickelt sich schleichend. Dieser Prozess kann sich über mehrere Monate bis Jahre hinziehen und lange Zeit unbemerkt bleiben.
Der Verlauf ist von Person zu Person unterschiedlich. Ein Teil verzeichnet eine gleichmässige Zunahme der Beschwerden, ein anderer Teil wiederum durchlebt sowohl symptomreiche als auch symptomfreie Phasen. Doch in den meisten Fällen sind Müdigkeit und Erschöpfung das erste Warnsignal. Häufig fühlen sich die betroffenen Personen genau dadurch angehalten, noch mehr Energie aufzubringen, um die Arbeit nichtsdestotrotz im Zeitrahmen fertigzustellen. Doch einen Gefallen tun sie ihrem Körper damit nicht.
Das macht sich mit der Zeit immer stärker bemerkbar. Es kommen nach und nach weitere Beschwerden hinzu, wie die eingangs genannten Schlafstörungen, Kopfschmerzen, eine gereizte Stimmung und mehr. Oft zeigen sich diese erst nach Monaten. Entwickelt sich das Ganze zu einem Zustand der völligen inneren Verzweiflung, ist das Endstadium erreicht. Die betroffene Person zieht sich nicht nur stark zurück, sondern beginnt unter Umständen auch, sich vermehrt Vorwürfe zu machen. In einigen Fällen entwickeln sich Selbstwertprobleme.
Der Weg in die Klinik
Ein Burnout geht mit einer deutlichen Abnahme der Lebensqualität einher. Es beginnt eine Art Teufelskreis, und es wird immer schwerer, aus eigener Kraft herauszukommen. Mit Erschöpfung und dem Einbruch der Leistungsfähigkeit sendet der Körper deutliche Warnsignale. Sinnbildlich gesprochen ist der Tank einfach leer, und es geht nicht mehr weiter.
An diesem Punkt ist es wichtig, sich selbst einzugestehen, dass eine Auszeit nötig ist. In einer auf Burnout spezialisierten Klinik erhalten die betroffenen Personen eine umfassende Betreuung. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei im Bereich der körperbezogenen Therapien und der Psychotherapie. Wir von den Zürcher RehaZentren bieten Ihnen als betroffene Person professionelle Hilfe an.
In unserer Klinik Davos haben Sie die Möglichkeit, eine Distanzierung vom Alltagsgeschehen zu erreichen. Hier konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihre ganzheitliche und nachhaltige Rehabilitation. In vertraulichen Einzelgesprächen können Sie offen darlegen, was genau Sie belastet. Fühlen Sie sich in Gesellschaft Gleichgesinnter sicherer, dann nehmen Sie an unseren Gruppengesprächen teil.
Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden: Wir von den Zürcher RehaZentren gehen auf Ihre individuellen Bedürfnisse ein. Gemeinsam widmen wir uns der Verarbeitung des Burnouts und zeigen auf, welche Veränderungen des Lebensstils essentiell für Ihre Genesung sind. Sie erfahren ausserdem, wie Sie fortan besser mit Stress umgehen und Ihre Ressourcen optimal einsetzen.
Eigeninitiative ist ebenfalls gefragt
Wichtig ist, dass sich die betroffene Person eingesteht, dass sie Hilfe benötigt. Wer erkennt, dass er eine Pause braucht, gilt in der Leistungsgesellschaft schnell als schwach. Doch die Symptome eines Burnouts zu verbergen oder gänzlich zu ignorieren, wird die Beschwerden eher verschlimmern. Allein das Eingeständnis, einen Burnout zu erleiden, ist häufig bereits eine grosse Entlastung. Damit ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan.
Öffnen Sie sich gegenüber einer Vertrauensperson, werden Sie spüren, wie befreiend es ist, das Schweigen endlich gebrochen zu haben. In der professionellen Behandlung können wir von den Zürcher RehaZentren gezielt daran arbeiten, die Quelle Ihrer Anspannung zu ermitteln. Wir unterstützen Sie ausserdem dabei, Ihre persönlichen Schutzfaktoren zu stärken und Ihre Energie fortan optimal einzusetzen. Alle Informationen, die dafür notwendig sind, ermitteln wir gemeinsam in psychologischen Gesprächen.
Auch im Anschluss beschwerdefrei bleiben
Doch auch nach Ihrem Aufenthalt in einer unserer psychosomatischen Rehabilitation ist Ihre Mitarbeit gefragt. Sie haben nun neues Bewusstsein dafür erlangt, die Signale Ihres Körpers zu deuten, und wissen, wie Sie Stresssituationen bestmöglich meistern. Und genau dieses Wissen gilt es weiterhin anzuwenden. Das Thema mentale Gesundheit erlangt in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit.
So bieten einige Arbeitgeber mittlerweile sogar Stressreduktionsprogramme für ihre Angestellten an. Nehmen Sie derartige Angebote wahr, Ihr Körper wird Ihnen danken. Auch zu Hause bieten sich gezielte Entspannungsübungen an, in denen Körper und Geist bewusst zur Ruhe gebracht werden. Beispielhaft zu erwähnen ist unter anderem die progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson. Er erkannte, dass die Anspannung der Muskeln in Verbindung mit dem mentalen Befinden steht.
Daraus resultiert, dass auf Muskelentspannung auch psychische Entspannung folgt. So gilt es, jeden einzelnen Muskel nacheinander kurz anzuspannen und anschliessend wieder zu lockern. Nach und nach wird sich dann eine tiefe innere Ruhe einstellen. Doch auch was Entspannungsmethoden betrifft, gilt wieder: Jeder Mensch ist individuell. Einer Person hilft es vielleicht, zu meditieren. Eine andere hingegen bringt womöglich die dafür nötige Ruhe nicht auf und tankt bei einem Waldspaziergang deutlich besser neue Kraft.
Weitere Personengruppen suchen eventuell gerade in stressigen Zeiten den Kontakt zu Vertrauten und können während eines gemeinsamen Cafébesuchs entspannen. Wir von den Zürcher RehaZentren unterstützen Sie während Ihres Aufenthalts dabei, genau herauszufinden, was Ihnen am besten hilft. So schaffen Sie es, auch nach der professionellen Behandlung Ihres Burnouts langfristig beschwerdefrei zu bleiben. Auch Sie haben Verdacht auf einen Burnout und möchten sich näher über uns und unsere Klinik informieren? Dann nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf und lassen Sie sich ausführlich beraten.